zurück zur Übersicht

Die Glücksplanung oder: Erst einmal wissen, was man will

Wenn am 28. März 2019 der Comedy Club von DAS ZELT Premiere feiert, freut sich eine Frau ganz besonders: Corinna Nobel Bianchi. Seit zehn Jahren führt sie dort Regie und ist für die Produktionsleitung verantwortlich. Als Event- und Künstlermanagerin beschert sie anderen Menschen Glücksmomente – und weiss inzwischen auch immer besser, was sie selbst glücklich macht.

Corinna, was ist Glück?
Corinna Nobel:
Einstellungssache. Glück ist eine optimistische Grundhaltung und ein bewusster Entscheid, wie man sein Leben lebt. Und nicht zu unterschätzen sind die kleinen alltäglichen bewussten Glücksmomente, welche uns das Leben beschert und versüssen. Versäume nicht das kleine Glück, um auf das grosse zu warten. Längerfristige Zufriedenheit erreicht man mit einer Glücksplanung.

Glück ist Einstellungssache.

Eine Glücksplanung?
Man fragt sich: Was macht mich glücklich? Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Eine Vision für sein Leben entwickeln. Wissen, was man erreichen möchte und wer man sein möchte. Dass ist das Schöne am Älterwerden: Man weiss besser, was man möchte und was nicht.

Was ist Dir wichtig?
Selbstbestimmung. Meiner Passion nachgehen zu können. Das Umfeld, in dem ich mich bewege. Und Gesundheit, auch die meines Umfelds.

Mein Pflichtbewusstsein gegenüber mir selbst stärken.

Hast Du eine Glücksplanung angestellt?
Ich bin grundsätzlich sehr glücklich mit meinem Leben. Mir ist bewusst, dass ich sehr privilegiert bin mit dem, was ich habe und mache. Gerade befinde ich mich in einem Prozess: Ich möchte mein Pflichtbewusstsein gegenüber mir selbst stärken.

Meditation, Yoga, Dankbarkeit – mit diesen Themen ist Corinna Nobel Bianchi dank ihren Eltern schon sehr früh in Berührung gekommen. Heute führt Corinna in Zürich die Künstler- und Eventagentur Nobel Sense und lebt mit ihrer Familie bei Lenzburg. Ihre aktuelle Produktion – der Comedy Club 19 von DAS ZELT – feiert am 28. März 2019 Premiere in Zürich. Neben ihrer Tätigkeit als Managerin von namhaften Künstlern wie Claudio Zuccolini moderiert Corinna seit 20 Jahren die Radiosendung «Nobel Beats» auf Kanal K und wirkt als Stiftungsrätin der Oberen Mühle in Dübendorf. (Bilder: Caro Koopman)

Wie gehst Du vor?
Damit ich bei mir bin, meditiere ich und mache Yoga. Und ich übe mich in Dankbarkeit. Heute mache ich mir nicht mehr so viele Sorgen. Ich weiss, dass man den Dingen Zeit geben muss, damit sie sich entwickeln können. Dieses Urvertrauen (Vertrauen in das Leben) ist ein schönes Gefühl, auch eine Art Glücksgefühl.

Du wirst bald zum zweiten Mal Mutter. Was können Eltern tun, damit auch ihre Kinder ein Bewusstsein fürs Glück entwickeln?
Wir können ihnen Dankbarkeit vorleben und nicht alles als selbstverständlich ansehen. Und wir können ihnen Vertrauen schenken. Als Eltern geben wir unseren Kindern die Sicherheit und die Wurzeln, damit sie fliegen können, wohin sie wollen. Meine Eltern haben das gut gemacht.

Jeder Partner sollte den Raum haben, seine eigenen Ziele zu verfolgen – auch und gerade mit Kindern

Was haben sie gemacht?
Sie liessen mich immer meinen Weg gehen. Sie hatten einfach immer Vertrauen in mich und waren für mich da. Sie hielten gut Mass mit Erziehen, Streng-sein und Vertrauen. Ausserdem haben sie sich mit Buddhismus und Meditation auseinandergesetzt und mir die Offenheit gegenüber Menschen und anderen Kulturen geschenkt. Das möchte ich auch meinen Kindern mitgeben.

Wie erlebst Du Glück in der Partnerschaft?
Ich finde, jeder Partner sollte den Raum haben, seine eigenen Ziele zu verfolgen – auch und gerade mit Kindern. Das macht die Beziehung spannend, schafft neuen Input, und das merken auch die Kinder. Meinem Mann und mir gelingt das richtig gut. Es ist so etwas Schönes und Erfüllendes, Mutter zu sein. Aber ich könnte nicht immer nur Mutter sein.

Du hast noch etwas mitgebracht?
Ja, ein Zitat von Seneca, auf das ich gestossen bin: «Nichts bringt uns mehr vom Weg zum Glück ab, als dass wir uns nach dem Gerede der Leute richten, statt nach unseren Überzeugungen.» Das stimmt. Manchmal lässt man sich ganz schnell ablenken. Aber dafür ist es wichtig, dass man überhaupt erst weiss, was man will und bei sich ist.

Teilen: