Wie viel Zeit braucht ein Unternehmensblog?
Zu viel Zeit hat man selten, gerade als Kleinunternehmer*in oder Solopreneur*in. Drum stellt sich vor dem Start eines Blogs die Frage: Wie lange brauche ich für die Erstellung eines Blogartikels? Mit diesem Beitrag verschaffen Sie sich einen Überblick, Schritt für Schritt.
Sichtbarkeit, SEO-Ranking, Positionierung bei Ihrer Zielgruppe etc.: Ein eigener Unternehmensblog hat viele Vorteile. Wie viel Zeit Sie für einen Blogbeitrag benötigen? Die Antwort wollen Sie jetzt wahrscheinlich nicht hören: Es kommt darauf an. Denn der Zeitaufwand hängt von vielen Faktoren ab. Wie routiniert schreiben Sie? Wie viel Recherche ist notwendig? Schreiben Sie allein oder sind auch andere Personen involviert – etwa weil Ihr Artikel ein Interview ist?
Damit Sie sich ein genaueres Bild machen können, drösele ich die Entstehung eines Blogbeitrags in die einzelnen Schritte auf – von der ersten Idee bis hin zum Teilen auf Social Media. So können Sie Ihre Zeit besser planen und Ihre Schreibgewohnheiten optimieren. Unter «Zeitaufwand» finden Sie eine grobe Einschätzung der Zeit. Das ist ein Anhaltspunkt und kann sich natürlich von Ihren persönlichen Erfahrungen unterscheiden.
Die wesentlichen Schritte bis zum Blogbeitrag:
- Thema definieren
- Brainstorming & Recherche
- Text verfassen
- Bild wählen
- Abfüllen ins CMS
- Beitrag auf Social Media teilen
1. Thema definieren
Auch wenn ich hin und wieder spontan umentscheide: Ein Redaktionsplan ist Gold wert. Wenn man jedes Mal aufs Neue entscheiden muss, worüber man schreibt, frisst das Zeit und man nimmt sich den Spass an der Sache.
Drum: Ein- oder zweimal im Jahr einen Redaktionsplan anlegen und für mehrere Monate im Voraus planen. Wenn Sie dann merken, dass ein anderes Thema gerade dringender ist, können Sie das immer noch anpassen.
Zeitaufwand: ca. 1 Tag im Jahr für den Redaktionsplan
2. Brainstorming & Recherche
Das Thema ist gesetzt – aber wie wollen Sie es aufbereiten? Und was gehört alles in den Beitrag? Eine Technik, die sich für mich bewährt hat, sind Mindmaps. Feste Zweige darauf: Ziele, Zielgruppe und Keywords. Nach einem ersten Brainstorming ziehe ich gern ChatGPT als Sparringpartner*in hinzu.
Das Gute an Ihrem Unternehmensblog: Sie schreiben über Themen, mit denen Sie sich bestens auskennen. Idealerweise nimmt die Recherche also wenig Zeit in Anspruch. Dennoch: Die Informationen in Ihrem Beitrag müssen korrekt sein, bevor Sie sie veröffentlichen. Also lieber nochmals überprüfen.
Zeitaufwand: 30 bis 180 Minuten für Brainstorming & Recherche
3. Text verfassen
Es heisst, dass längere Texte besser fürs SEO-Ranking sind. Das liegt vermutlich daran, dass längere Artikel ein Thema tiefgründiger behandeln können als kurze Texte. Für Sie als Blogger*in heisst das: Je umfassender der Text, desto wichtiger die Struktur..
Warum? Blogs werden am Bildschirm gelesen. Die Lesenden sind mässig fokussiert und scannen den Text. Da helfen eine saubere Gliederung und Elemente wie Zwischentitel, Zitate und Bilder.
Was die Textlänge angeht, bin ich zwiegespalten: Persönlich lese ich lange Texte gern in Büchern oder Zeitungen. Online sind mir kürzere bis mittellange Beiträge lieber. Deswegen mute ich meiner Zielgruppe ungern lange Texte zu.
Was bei diesem Schritt hilft: Feedback von anderen einholen. Bitten Sie Ihren Partner oder eine Freundin, Ihren Text kritisch zu lesen, oder geben Sie ein professionelles Lektorat in Auftrag.
Zeitaufwand: 2 bis 5 Stunden für das Verfassen eines Beitrags
4. Bild wählen
Das Bildmaterial im Blogbeitrag hat mehrere Funktionen: Es erregt Aufmerksamkeit, ruft eine Stimmung hervor und schafft im besten Fall eine tiefere Verbindung zwischen den Leser*innen und Ihrem Blog. Und es kann dazu beitragen, dass Ihr Artikel häufiger auf Social Media geteilt wird.
Ob Sie Fotos von sich selbst, Agenturbilder oder Grafiken verwenden oder mit KI selbst Bilder erstellen, hängt auch von Ihrem Markenbild ab.
Wenn Sie auf Agenturbilder zurückgreifen: Je nachdem, wie konkret oder abstrakt ein Thema ist und wie genau Ihre Vorstellungen sind, können für die Bildersuche Stunden ins Land ziehen. Hier lohnt es sich, pragmatisch zu bleiben. Was auch hilft: Legen Sie vorher fest, wie viel Zeit Sie in die Suche investieren wollen.
Zeitaufwand: 10 bis 60 Minuten für die Bildersuche, 10 bis 20 Minuten für die Bildbeschreibung (SEO/Barrierefreiheit)
5. Abfüllen ins CMS
Diesen Schritt gehen Sie mit Leichtigkeit – und je mehr Blogbeiträge Sie herausgebracht haben, desto routinierter sind Sie. Am besten erstellen Sie Vorlagen für die Arten von Blogbeiträgen, die Sie besonders häufig veröffentlichen. So sind Reihenfolge und die Schriftgrösse immer gleich.
Die ersten Male kann es ein Weilchen dauern, bis alles sitzt. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen.
Zeitaufwand: 15 bis 30 Minuten fürs Abfüllen ins CMS
6. Beitrag auf Social Media teilen
Das ist fast der schönste Teil: Ihr Artikel ist in trockenen Tüchern, und Sie teilen den Link auf Ihrem bevorzugten Social-Media-Kanal. Mit Ihrem Post wecken Sie Neugier auf den ganzen Beitrag. Vielleicht verwenden Sie ein Social-Media-Management-Tool, um Ihre Posts auf Instagram, LinkedIn & Co. zu stellen. Denken Sie daran, online zu sein, wenn Ihr Post live geht. Schliesslich wollen Sie die Reaktionen aus Ihrem Netzwerk nicht verpassen.
Zeitaufwand: 15 bis 75 Minuten für das Erstellen des Teasers
Wenig Zeit? Das hilft:
- Redaktionsplan aufstellen: So müssen Sie nicht für jeden neuen Beitrag überlegen, worüber Sie schreiben.
- Zeitlimit festlegen: Eine Aufgabe braucht immer so viel Zeit, wie man zur Verfügung hat. Stimmt meistens.
- Deadlines setzen: Verbindliche Abgabetermine verhelfen zu mehr Disziplin.
- Pomodoro-Technik anwenden: In den kurzen Zeitintervallen bekommen Sie viel gebacken – wenn Sie alle Ablenkungen ausschalten können.
- Auslagern: Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft und geben Sie Ihren Blog oder Teile davon in andere Hände.
- Content recyceln: Indem Sie ältere und erfolgreiche Blogbeiträge aktualisieren und erneut teilen, bleibt Ihr Blog up to date und gewinnt an Qualität.
Welche Fragen lohnen sich vor dem Blogstart? Hier erfahren Sie mehr.
Wollen Sie bloggen?
In der Workshop-Reihe «Bloggen mit Plan» bekommen Sie das Rüstzeug dafür. Die Teilnehmenden finden neue Ideen, planen ihr Blog-Jahr, erhalten SEO-Tipps und feilen in der Schreibwerkstatt an ihren Texten. Die Platzzahl ist limitiert. Das interessiert mich.
Foto: Luke Chesser / unsplash