Was ich alles täte
Da ist diese ungeschriebene Liste, die all die Dinge vereint, die ich schon lange tun möchte. Ich trage sie im Kopf, sie scheint einige Meter lang.
Rumpfübungen machen; ins Museum gehen (siehe dazu separate Liste „Museen“); die „Scheitern“-Ausstellung ansehen (verpasst); joggen gehen (abends ist es wieder länger hell); einen Brief an meinen Vater schreiben (ja); Hannah Arendt lesen (puh); öfters Legotürme bauen; ein Buch schreiben (ja, bitte – und dann?); mein Postfach aufräumen (wie?); mutig sein (ja); meditieren (hilft); den Keller aufräumen (wirklich?); ein Wochenende allein verreisen; Sugaring (auweia); …
Alles möglich und nur eine Frage der Prioritätensetzung.
Das Online-Magazin „Vice“ befragte vor kurzem einige Männer, was sie gerne täten, gälte es nicht als weiblich. Die Männer wünschten sich, eine Maniküre auszuprobieren; einen Rock zu tragen und die neue Beinfreiheit zu testen; Highheels anzuziehen und zu schauen, wie es sich damit laufe.
Ich wüsste gern, wie sich ein eigener Bart anfühlt. Dazu würde ich ganz viele Bartformen ausprobieren wollen, mit jedem Bart eine neue Identität; ich würde gern mal im Stehen pinkeln und sehen, wie es ist, neben anderen Männern zu urinieren. Ich würde mich bei einem Geschäftstermin breitbeinig hinsetzen und so tun, als wäre es das Normalste von der Welt. Und ich würde einen Sommer lang weder Beine noch Achselhöhlen epilieren. Das wäre wohl das Tollste.
Schon wieder viel zu viele Wunschtätigkeiten. Gut, dass ich nicht Mann sein muss, sondern Frau bin mit Rock und Epiliergerät. Vielleicht hake ich doch meine Liste der möglichen Dinge ab.
Als erstes die Rumpfübungen. Jetzt.